Ziel der heutigen Tour sollte der Paschersteig und die Beantwortung der Frage, was ist eigentlich hinter dem Schwarzen Tor sein.
Startpunkt der Runde war in Hinterhermsdorf. Bei guter Stimmung und mäßigen Regen ging es los. Über den Lehmhübelweg, Taubensteingrund und einem kurzen Abstecher zur Aussicht Taubenstein ging es Richtung Kirnitzsch abwärts. Dort wurde dann die Grenze zu Tschechien überquert und es ging gleich mal wieder steil bergauf. Nach ca. 2 km Waldweg wurde dann der unscheinbare Einstieg zum Paschersteig erreicht. Der Paschersteig diente in längst vergangenen Zeiten als Schmugglerweg zwischen Böhmen und Sachsen. Ok, nun ging es diesen Steig bergab Richtung Kirnitzsch. Es sollte ein ziemliches Abenteuer werden…! Ein Weg war hier absolut nicht zu erkennen und es ging wirklich mitten durch die Wildnis. Die vielen umgestürzten Bäume die den Weg versperrten waren noch das kleinste Problem. Zeitweise versanken wir fast bis zu den Knien im stinkigen Morast. Das Gemeine dabei war, diese Morastabschnitte waren als solche nicht zu erkennen. Man hat sich gefreut, ein paar Schritte gehen zu können ohne Nadelzweige im Gesicht zu haben und schon versank man kurz darauf im Sumpf. Da helfen dann auch nicht die tollsten GoreTex-Schuhe wenn die Brühe oben reinläuft.
Kurioserweise entdeckten wir auf dem Paschersteig die wenigen Überreste eines gemauerten Hauses. Warum sich ausgerechnet auf einem Schmugglerpfad eine solche Bebauung befand konnten wir uns nicht erklären.
Na egal, jedenfalls erreichten wir irgendwann das Ufer der Kirnitzsch im Bereich der Oberen Schleuse. In dem Moment fuhr gerade ein Touristenkahn auf der Kirnitzsch vorüber. Mich hätte ja mal interessiert,was die Leute gedacht haben, als sie die verdreckten Gestalten am Ufer erblickten.
An dieser Stelle ist die Kirnitzsch recht breit und tief und am anderen Ufer war eine senkrechte Felswand. Keine Chance…
Also den halben Paschersteig wieder zurück (welch Freude…) und dann eine Felsspalte aufwärts. Auch hier war nicht mal ansatzweise ein Pfad erkennbar und so ging es mitten durch ein Dickicht von Nadelbäumen bergauf. Erst nach passieren dieser Schlucht erwähnte ich, dass dort üblicherweise Wildschweine tagsüber schlafen…
Irgendwann erreichten wir dann wieder einen richtigen Waldweg der Richtung Schwarzes Tor führte. Dieses wurde dann (unerlaubterweise) durchquert
und auf der anderen Seite standen dann auch bald wieder am Ufer der Kirnitzsch. Zum Glück war der Fluß an dieser Stelle recht flach (so etwa kniehoch) und sandig. Also Schuhe aus und durch. Kaum zu glauben wie kalt Wasser im Sommer sein kann…
Am anderen Ufer ging es dann steil bergauf und wir erreichten dann wieder einen regulären Wanderweg der parallel zur Kirnitzsch verläuft.
Diesem Weg wurde dann einige Kilometer gefolgt. Später bogen wir dann in den Aufstieg auf die Rabensteine. Über diese Felswand und dann weiter quer durch den Wald ging es zurück nach Hinterhermsdorf.
Nach knapp 8 Stunden Wanderung mit einigen Abenteuern waren wir irgendwie froh wieder am Ausgangspunkt zu sein.
Maximale Höhe: 417 m
Minimale Höhe: 242 m
Gesamtanstieg: 635 m
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